Die Hotspotzone


Vor allem an blühenden Magerflächen mangelt es in unserer sogenannten Kulturlandschaft, die geprägt ist von Flurbereinigung und Monokulturen der konventionellen Landwirtschaft, mit allen Folgen, die das für uns und unsere Umwelt hat. Daher spielt die sogenannte Hotspotzone mit Magerblühflächen und Steingärten eine ganz besondere Rolle im Kampf um die Artenvielfalt. Auf dem Foto seht Ihr die schwarzblaue Holzbiene, die sich jetzt im Jahr drei bei uns im Hortus eingefunden hat - sie gilt als gefährdete Wildbienenart in Deutschland und steht auf der Roten Liste!

Die Vielfalt kommt mit Magerflächen

Wer von blühenden Wiesen träumt, sich an Gärten und Wegränder aus früheren Jahrzehnten erinnert, denkt warscheinlich nicht dass blühende natürliche Landschaften, auch im Garten, ausschließlich auf Magerflächen längerfristig gedeihen. Welche Pflanzen ihr letztendlich unterstützen wollt, hängt daher vom Nährstoffgehalt des Bodens ab.

Je mehr Nährstoffe im Boden vorhanden sind, desto "fetter" ist der Boden, desto mehr muss beim Wunsch nach einer tatsächlichen Wildblumenwiese vorgearbeitet, sprich abgemagert werden.

Wir haben, wie von Markus Gastl empfohlen, die oberste Bodenschicht, ca. 30 cm (bis auf die Humusschicht in der Puffer- und Ertragszone) abgetragen und zu Hügelbeeten im Pufferzonenbereich aufgeschoben; dann haben wir auf die freigelegten Flächen groben und drüber feinen Schotter aufgetragen.

Je magerer das Ausgangssubstrat, umso mehr stellen sich seltene Arten ein, die sich gerade darauf spezialisiert haben. In unseren Monokulturen rund um uns herum geht die Artenvielfalt dramatisch zurück, wie wir Alle täglich der Presse entnehmen können, bzw. selbst an der Frontscheibe des Autos feststellen. 

Unser Ziel ist es daher mit unserem Hortus eine Oase zu schaffen, die zum Einen Brücken baut und zum Anderen neuen/alten Lebensraum schafft.

Langfristig gilt es natürlich Firmen und Kommunen zu gewinnen ihre Großflächen abzumagern und mehrjährige Blühflächen einzurichten; mit Naturgärten nach dem Drei-Zonen-Prinzip sowie bspw. vom Bund Naturschutz gepflegte Biotope wie Streuwiesen etc. bieten Privatgärten zusätzlich eine große Chance für Wild-Bienen, Schmetterlinge, Vögel und Co.

 

In unserer sogenannten Hot-Hotspotzone, rechts oberhalb vom Schwimmteich, kam als Drainage noch Marmorbruch darunter. Rasen gibt es bei uns keinen mehr; ausschließlich Magerflächen, sowie im Puffer- und Ertragszonenbereich Essbares und Insektenfreundliches.

Ausgsäht haben wir im Hotspotbereich vorwiegend: Wärmeliebender Saum von Rieger und Hofmann; sowie Sedumarten und andere Steingewächse in der Steinmauer.

 


Auch hier seht Ihr die Zone im Jahreswechsel und wie sie sich bis heute entwickelt haben; am Rande des Schwimmteichs beginnt mit der großen einfassenden Steinmauer die Hotspotzone -, rechts davon dann mit Marmordrainage (daher Hot-Hotspot).